Sektion Taekwondo         

TAE Tae - Fuß springen, stoßen, treten
(mit dem Fuß)
KWON Kwon - Faust stoßen, schlagen
(mit der Faust bzw. mit der Hand)
DO Do - Weg Der "Weg" des Geistes.
Der Wille Körper und Geist eins werden zu lassen.

Taekwondo (auch Tae-Kwon-Do oder Taekwon-Do)ist sowohl eine uralte koreanische Kampfkunst, als auch ein relativ neues, modernes Kampfsystem und steht für Fuß (Tae), Faust (Kwon) und Weg (Do, hier ist der Weg des Geistes gemeint). Obwohl Taekwondo für den laienhaften Betrachter große Ähnlichkeiten mit anderen asiatischen Kampfsportarten aufweist, unterscheidet es sich in einigen wesentlichen Punkten von diesen. So ist die Taekwondo-Technik sehr auf Schnelligkeit und Dynamik ausgelegt, was nicht zuletzt durch den Wettkampf bedingt ist. Im Taekwondo dominieren Fußtechniken deutlicher als in vergleichbaren Kampfsportarten.

Taekwondo als moderner Sport unterteilt sich heute in diese Disziplinen:

  1. Formenlauf (Teul, Hyeong, Pumsae (Taegeuk/Palgue)): festgelegte Techniken werden in vorgegebener Reihenfolge durchgeführt.

  2. Selbstverteidigung (Hosinsul): Selbstverteidigung gegen einen/mehrere unbewaffnete oder bewaffnete Gegner.

  3. Einschrittkampf (Hanbon Kirugi, Ilbo-Matsoki, Ilbo-Taeryeon): Ein Schaukampf mit festgelegter Technikenreihenfolge gegen einen Gegner. Neben dem Einschrittkampf gibt es auch noch den Zwei- und Dreischrittkampf (Ibo- bzw. Sambo-Matsoki, Ibo- bzw. Sambo-Taeryeon), die eher untergeordnete Bedeutung haben.

  4. Bruchtest (Gyeokpa): Zerstören von Holzbrettern, Ziegeln oder sonstigen Materialien mittels Taekwondo-Techniken.

  5. Freikampf (Daeryeon, Matsoki oder Gyeorugi): abgesprochener oder freier Kampf in verschiedenen Kombinationen.

  6. Wettkampf (Chayu Matsoki): Leicht-, Semi- oder Vollkontaktkampf gegen einen Gegner.

  7. Grundschule (Gibon Yeonseup), Gymnastik (Dosoo Dallyon) und Theorie (Ilon) sollten aber auch ständige Trainingsbestandteile sein.

Tag Zeit Ort Zielgruppe
Dienstag

17:00 - 19:00

Vereinshalle Schwarzheide

Anfänger und Fortgeschrittene


Dojoleiter / Ansprechpartner :Anett Oder, 3.Dan
Weitere Trainer u. Übungsleiter:Toralf Thomschke


Zur Geschichte:

Grabmalereien des 37 v.Chr. entstandenen Königreichs Koguryo im Norden Koreas zeigen heute noch übliche Taekwondo-Techniken und dokumentieren, dass zumindest dem Taekwondo ähnliche Kampfpraktiken bereits vor über 2000 Jahren in Korea bekannt waren.

Korea war in alter Zeit in mehrere Königreiche aufgeteilt (Koguryo, Silla, Baekje, Koryo). Die waffenlose Kunst des Kampfes mittels Tritten und Schlägen genoss in allen koreanischen Königreichen unter Adligen und Kriegern großes Ansehen. Alle Arten dienten dem Zweck, sich nach dem Verlust der Waffen im Kampf verteidigen zu können. Unter Rittern war es Pflicht, eine solche Kunst zu beherrschen.

Nach der Vereinigung der 4 Königreiche verlor der waffenlose Kampf immer mehr an Bedeutung und Popularität. Während der langen Besatzungszeit durch die Japaner wurde die Kampfkunst nur noch selten praktiziert. In dieser Zeit vermischte sie sich stark mit dem japanischen Karate und dem chinesischen Kung-Fu.

Trotz allem blieb die Kunst bis heute erhalten. Als nach dem 2.Weltkrieg Korea von Japan befreit wurde, existierten gleichartige Kampfkünste unter unterschiedlichsten Namen. Den Bemühungen des Generalmajors a. D. Choi Hong-Hi, der sich mit Recht als Erneuerer der Kampfkunst seines Heimatlandes bezeichnen darf, ist die Systematisierung dieser verschiedenen Arten unter dem Namen Taekwondo, sowie dessen Verbreitung zu verdanken. Unter dem Namen Taekwondo gibt es diese Kampfkunst also erst seit 1955.

Die World Taekwondo Federation (WTF, gegründet 1973, Sitz in Seoul) umfasst mittlerweile mehr als 140 nationale Verbände. Man schätzt, dass heute etwa 22 Millionen Menschen aktiv Taekwondo betreiben. Die ersten Weltmeisterschaften fanden 1973 statt und werden seitdem alle 2 Jahre ausgetragen. Europameisterschaften gibt es seit 1976. Seit dem Jahr 2000 gehört es auch zu dem Programm der Olympischen Spiele. Der Dachverband des Taekwondo-Sports in Deutschland ist die Deutsche Taekwondo Union (DTU, gegründet 1981, Sitz in München).